Diskriminierungserfahrungen in Deutschland
Ergebnisse einer Repräsentativ- und einer Betroffenenbefragung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2017)
"Die Studie widmet sich der Frage, wie Diskriminierung in Deutschland wahrgenommen und erlebt wird. Dafür wurden umfangreiche quantitative Daten einer telefonischen Repräsentativbefragung und einer Betroffenenbefragung im Mixed-Mode-Design (Online- und Papierfragebogen) sowie qualitative Daten aus Fokusgruppengesprächen und Einzelinterviews ausgewertet."
Dabei wird jeweils auch erläutert, aufgrund welcher Diskriminierungsmerkmale in welchen Lebensbereichen überdurchschnittlich häufig Diskriminierung erlebt wird und welche Diskriminierungsformen eine herausgehobene Rolle spielen.
Lebensbereich: Gesundheit und Pflege (Punkt 6.9, Bericht Seite 227)
"Betrachtet man die relativen Zahlen, zeigt sich, dass Diskriminierungserfahrungen anhand einer Behinderung, Beeinträchtigung und chronischen Krankheit (dort insbesondere körperliche und psychische Diskriminierungserfahrungen in unterschiedlichen Lebensbereichen Beeinträchtigungen), anhand des Trans*-Seins und des Gewichts deutlich überrepräsentiert sind (vgl. Tabelle 29)."
Autor*innen: Steffen Beigang, Karolina Fetz, Dorina Kalkum, Magdalena Otto
Erscheinungsjahr: 2017
Kurzbeschreibung, Ergebnisse und Handlungsmöglichkeiten sowie die Studie als pdf-Datei finden Sie hier:
https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/forschungsprojekte/DE/UMFRAGE_DiskrErf_in_Dtschl.html?nn=305536
Stellen Sie sich mal nicht so an
"Viele Frauen fühlen sich von medizinischem Fachpersonal nicht ernst genommen, zum Teil berichteten sie unter dem Hashtag #frauenbeimarzt auch von Diskriminierungen. In der Ärzteschaft fehlt dafür oft das Bewusstsein."
Spektrum.de, von Esther Megbel, 29.11.2023
Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor: Keine Gleichbehandlung
"Vorurteile und stereotype Annahmen – ob bewusst oder unbewusst – können dazu führen, dass rassismuserfahrende Menschen eine andere oder keine medizinische Behandlung erhalten. Das belegen neue erstmals repräsentative Daten zu Rassismus und Diskriminierung im deutschen Gesundheitssystem"
„Wo werde ich eigentlich nicht diskriminiert?“
Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queers* (LSBTIQ*) im Gesundheitswesen in Berlin
Erhebung des Antidiskriminierungsprojekts StandUp der Schwulenberatung Berlin
In der Broschüre „Wo werde ich eigentlich nicht diskriminiert?“ werden die Ergebnisse unser Online-Umfrage inkl. qualitativer Interviews in Kürze dargestellt. Den gesamten Studienbericht „Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queers* (LSBTIQ*) im Gesundheitswesen in Berlin“ finden Sie hier.
Wie sensibel und gesundheitsfördernd LSBTIQ* Patient*innen versorgen? Dafür hat die Schwulenberatung Berlin den "Ratgeber für Ärzt*innen - LSBTI* in Ihrer Praxis" veröffentlicht, eine Handreichung mit Anregungen für den diskriminierungssensiblen Umgang.
Gesundheitliche Diskriminierung von Menschen außerhalb des binären Geschlechtersystems
Transgender Europe (TGEU) veröffentlichte einen richtungsweisenden Bericht über die Erfahrungen von Trans*Menschen in der Gesundheitsversorgung. Der sich auf fünf europäische Länder konzentrierende Bericht bestätigt erneut, dass Trans*Menschen im Gesundheitswesen regelmäßig diskriminiert werden und nicht genug für ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen getan wird.
Der Bericht zeigt zudem, dass die zur Trans*Gemeinschaft zählenden Nicht-Binären beim Zugang zu Gesundheitsleistungen vor besonders hohen Hürden stehen und dass aus ihren Angaben zu ihrer physischen und psychischen Gesundheit zu entnehmen ist, dass es ihnen am schlechtesten von allen geht.
Der Artikel ist schon etwas älter, stellt aber die Situation übersichtlich dar.
Mehr zur Europäischen Perspektive direkt bei Transgender Europe (TGEU),
https://tgeu.org